Mittwoch, 13. Februar 2013

Podiumplatz auf dem DBC Ispo 2013



Wie jedes Jahr fand auch 2013 eine Wahnsinnsveranstaltung auf der Ispo in München statt, die gleichzeitig  den Auftakt zur Wettkampf-Saison 2013 für die Leistungssportler des Kletterns darstellte. Auf dem Deutschen Boulder Cup startete die ganze Kletterelite und trat in der Qualifikation am Samstag, dem 2. Februar, gegeneinander an. Bei den Herren waren 84 und bei den Damen 34 Athleten am Start.

Photo: Harald Gref
...ich kam in die Halle A6 und sah von weitem schon die knallharten Qualiboulder hervorblitzen. Sie waren mit großen Volumen gespickt und nicht gerade von der leichtesten Sorte. In die Kletterschuhe schlüpfen, Hände chalken und ab auf die blaue Matte! Und schon ging es los, ran an die 4 Boulder. Den Ersten toppte ich souverän und auch den Zweiten konnte ich problemlos klettern. Die beiden anderen erwiesen sich jedoch als harte Nüsse und fielen mir nicht so einfach in den Schoß. Ich biss mir die Zähne an den Problemen aus, da ich genau wusste, dass drei Tops für ein Weiterkommen nötig waren. Zum Ende der Quali hatte ich schon die Hoffnung auf einen Einzug ins Halbfinale aufgegeben, doch dann hatte ich das Glück, noch in den letzten 16sek in den Plattenboulder mit dem Sprung einzusteigen. Konzentration pur und hepp! Da war er! Ich hatte den Sprung gemacht, jetzt hieß es nur noch, aufs Volumen manteln und YES! Top in Boulder 4 für Friederike Petri. Und tatsächlich konnte ich mich so mit 3t6 4b4 auf den 20.Platz nach der Qualifikation schieben und somit auf den letzten Platz für den Einzug ins Halbfinale...



Photo: Harald Gref
...Sonntag früh. Adrenalin vom Vortag verdaut, wieder der Weg in die Halle A6, und da kam es! Das Boulderfieber! Die Motivation! Als wenn mich der Wahnsinn gepackt hätte! Keine ruhige Minute. Ich sah nur noch Griffe, Farben, Volumes, Platten, Sprünge und die heiß geliebten Boulderprobleme vor meinem inneren Auge! Zu lang musste ich warten, doch dann durft ich endlich als aller Erste auf die Matte und als Erste den Zuschauern zeigen was ich drauf hab und wie die Boulder zu knacken waren. Gesagt, getan! Den ersten Boulder hab ich bereits auf den 2.Versuch durchschaut und den zweiten konnt ich mir mit großer Willenskraft im Flash erkämpfen, so wie den dritten Boulder auf einer Platte. Im vierten hatte ich leider eher weniger einen Auftrag und konnte mir keinen weiteren Bonus abkassieren. Als Erste fertig, konnte ich den Rest meiner Wettkampfkolleginnen beobachten, wie sie sich anstellten. Ich sah, es könnte reichen und wer hätte das gedacht! Mit 3t4 3t3 als 6. ins Finale! Unglaublich aber wahr! Mein Tagesziel war zu diesem Zeitpunkt schon erreicht...

Photo: Harald Gref


...mit fettem Grinsen im Gesicht ging es zuerst in die Isolation, noch kurz ein wenig aufwärmen und warten bis die Schrauber ihre Kunstwerke an die Wand gebracht haben. Irgendwann ging es zusammen in die Zwischeniso hinter die Wand. Daraufhin durften wir uns die vier gestellten Probleme gemeinsam anschauen. Fragende Gesichter, Vermutungen fielen, Möglichkeiten wurden ausgetauscht, aber einen richtigen Plan schien keiner so wirklich zu haben. Als Erste durfte ich dann auch schon sofort raus vors applaudierende Publikum. Der erste Boulder klaute mir fast die Nerven, weil ich einfach nicht aus der Startposition wegziehen konnte. Doch dann hatte ich auf einmal den zweiten Griff in der Hand! Den gab ich nicht wieder her. Auf nach oben! Da fiel endlich das Top am ersten Boulder. Im Vergleich zum zweiten Boulder, an dem ich leider nur kanpp nicht an den Bonus kam, konnte ich ziemlich elegant und sicher den dritten flashen. Nach den ersten drei Bouldern hatte ich mich sogar schon auf den 5.Platz geschoben. Es fehlte nur noch der letzte Boulder. Schon ziemlich angeplättet kam ich raus, stand vor dem Sprung und wusste genau, dass ich nochmal richtig Gas geben musste, um das noch schaffen zu können. Einmal springen, zweimal, dreimal, ... , fünfmal springen. Nein jetzt reichte es mir! Hatte keinen Bock mehr. Warum soll ich springen, wenn ich genau weiß, dass ich das nicht mehr schaff? Eine andere Lösung musste her! Und ich sah sie! 6. Versuch, ich stieg ein, direkt nach oben, einmal manteln und ausspreizen, den Sprung umklettern! Und es funktionierte! Der Weg zum Top! Der Weg zum Podium! Außer mir machten den vierten Boulder nur noch die Tagessiegerin Julia Winter und die zweitplatzierte Monika Retschy...

Dieser Wettkampf bleibt mir als ein voller Erfolg mit übertroffenen Erwartungen in Erinnerung und hoffe, dass ich in Frankfurt meinen Erfolg beim DJBC fortsetzen kann.