Als Saisonauftakt durfte ich auf dem
Boulder Worldcup in der wunderschönen Stadt Innsbruck mit ihrem
atemberaubenden Bergpanorama starten. Der Wettkampf fand mit über
150 Startern und 3500 Zuschauern auf dem Marktplatz am Inn statt. Am
späten Freitag Nachmittag durfte ich dann mein Können an den 5
Qualifikationsbouldern testen. Leider war es ziemlich kalt und nass
geworden und mir viel das aufwärmen schwer. Anders als sonst war ich
den ganzen Tag ziemlich ruhig und überhaupt nicht aufgeregt, doch
als ich dann den ersten Schritt auf die Matte machte, mir die für
eine Qualifikationsrunde ziemlich gute Stimmung der Zuschauer
entgegen hallte und ich die Wettkampfwand erblickte, machte sich ein
großes Lächeln auf meinem Gesicht breit. Der Puls stieg und ich
konnte es gar nicht erwarten endlich in den ersten Boulder
einzusteigen, der zu meiner Begeisterung auch noch eine Platte war.
Ich schaute sie mir auch gar nicht vorher weiter an, da sie exakt die
selbe wie bei der Männerqualifikation war und ich sie bereits
kannte. Kurzen Prozess gemacht und ich hing oben. Ein wahnsinns
Gefühl den ersten Wettkampfboulder dieses Jahres auf Anhieb zu
flashen. Gut Pause gemacht ging es dann an den zweiten Boulder, der
kräftiger und steiler war. Hier konnte ich zwar sofort bis zum Bonus
gelangen jedoch hatte ich danach mit einem Schulterzug so meine
Probleme und konnte ihn leider nicht beenden. Als ich vor meinem
dritten Boulderproblem stand und einen Sprung sah wusste ich nicht
was ich denken soll. „oh nein, meine Schwäche hier hab ich eh
keine Chance.“ oder lieber „ich hab über den Winter springen
fleißig geübt und jetzt zeig ich mal wie man hüpft“. Ich hab
mich natürlich fürs zweite entschieden und war heiß drauf hinaus
den Sprung zu schaffen. Als ich dann nach paar Versuchen sowohl den
Sprung als auch den Boulder schaffte war ich komplett aus dem
Häuschen. Leider wurde das vom nächsten Boulder zur nichte gemacht
weil ich einfach absolut keinen Auftrag hatte und nicht einmal den
Bonus bekommen konnte. Mit neuer Motivation kletterte ich im letzten
Boulder bis zum vorletzten Griff, doch dabei blieb es, der letzte Zug
erschien mir wie ein anderes Universum. Naja trotzdem war ich mit
zwei getoppen Bouldern glücklich und der geschaffte Sprung war mein
Höhepunkt des Tages und motiviert mich auch weiterhin an meinen
Schwächen zu arbeiten. Letztendlich habe ich einen 50. Platz
erreicht. Auch wenn ich mit der Platzierung nicht allzu zufrieden
bin, war es ein mega starker Wettkampf und ich bin mit meiner
Kletterleistung an diesem Tag mehr als Zufrieden. Ich hatte ein
tolles Wochenende mit dem deutschen Team und genoss es den ganzen
starken Boulderstars beim kämpfen ums Podium im Finale zu zusehen.
Shauna Coxsey und Kilian Fischhuber legten eine hammer Show ab und
holten sich ihren verdienten Sieg.
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